Im Schauinsland kommen in den Erzen die Metalle (Elemente) Silber, Blei, Zink und Cadmium – alles Schwermetalle mit Dichten ähnlich Eisen – und bei den nichtmetallhaltigen Gangarten zusätzlich die Elemente Silicium, Barium, Calcium, Magnesium, Eisen, Kohlenstoff, Sauerstoff und Schwefel vor. Durch Kombination lassen sich zahlreiche Mineralien bilden, etwa 80 verschiedene wurden bisher für den Schauinsland nachgewiesen. Der Schauinsland ist eine sulfidische Lagerstätte, und beide Erze sind ganz einfache chemische Verbindungen, jeweils nur aus dem Metall und Schwefel bestehend. Abgebaut wurde im Firstenstoßbau, das Nebengestein ist sedimentär gebildeter Paragneis.
Der Schauinsland war in Deutschland das höchstgelegene Bergwerk, welches über längere Zeit im Abbau stand. Früher waren große Schaustufen (nicht Micromounts) aus dem Gang II oberhalb der Holzschlägermatte mit dunklem kristallinem Erz, den hellen Gangarten und Überzügen von goldfarbenem Pyrit Klassiker, die durch Kristallgröße und Farbkontrast wirkten. Während der Abbauzeit konnten kubische Bleiglanzkristalle mit Kantenlängen bis 5 cm gewonnen werden. Die wegen ihres Eisengehaltes tiefschwarze Zinkblende mit Diamantglanz erreichte Kristallgrößen bis 1 cm und war bei Sammlern begehrt. Bräunliches Wurtzit als weitere Zinkblende-Variante ist im Schauinsland selten. Verwachsungen der Erze mit Gangarten und Nebengestein führten zu Brekzien-Strukturen mit schönem Farbkontrast, insbesondere in der Roggenbach-Gangzone.
Durch zufließende Wässer werden stetige Umbildungen von eisenreicher Zinkblende ausgelöst. Aus dem Zinkerz kann sich weißes Hydrozinkit bilden und aus dem Eisenanteil brauner Limonit. Manche Gangstrecke untertage „verrostet“ bei inzwischen gut sichtbaren weißen Hydrozinkitüberzügen. In den 1920er wurde u.a. wegen des Silbergehaltes im Bleiglanz weiter gearbeitet und Schaustufen in den angelsächsichen Raum gegen inflationsbeständige Devisen verkauft.
Eine weitere Besonderheit des Schauinslandes ist Grünbleierz (Pyromorphit), ein Bleiphosphat und als Umwandlungsprodukt aus Bleiglanz im Südfeld so häufig, dass es früher abgebaut wurde. Sein Silbergehalt ist zum Bleiglanz leicht gemindert. Wegen seiner intensiven grasgrünen Farbe hatte er wohl im Mittelalter eine Signalfunktion für die Lagerstätte. Der braune Pyromorphit (Braunbleierz) hingegen ist am Schauinsland selten. Im Nordfeld – und dort wieder in den oberen Teufen – kommt statt des Grünbleierzes Weißbleierz (Cerussit) lokal gehäuft vor. Mit seinen weißen Nadeln ist es ebenfalls eine Umbildung des Bleiglanzes. Mit Erfahrung können Sammler Erzstufen aus dem Schauinsland aufgrund deren Ausprägung durchaus einem Erzgang zuordnen. Die Grube Schauinsland dürfte heute noch weltweit mit ihren Mineralien in vielen Museen vertreten sein.
Durch den langandauernden Grubenbetrieb mit den konstant zufließenden Oberflächenwässern ist die Oxidationszone weit in den Berg hineingezogen worden und reicht heute im Gang VI über 200 Höhenmeter bis zur Kapplersohle hinab. Im Bereich der alten früheren Grundwasserhorizonte (Zementationszonen) konnten deutlich erhöhte Metallerzmengen und gediegenes Silber vorkommen, welche den Altbergbau beflügelten.
Mit „Die Mineralien und der Bergbau vom Schauinsland, Schwarzwald“ erschien von uns 1986 im Januar-März Emser-Heft ein Bergwerksportrait, welches leicht erweitert später in zwei Auflagen als Buch gedruckt wurde. Die Emser-Hefte, leider eingestellt, waren Lagerstätten im deutschsprachigen Raum gewidmet.