Die Annahme eines Endes des Bergbaus im Schauinsland erwies sich glücklicherweise als voreilig, und die Lichter sind in der Grube Schauinsland doch nicht dauerhaft erloschen. 1976 weckte die Forschergruppe Steiber (FGS) das Bergwerk aus seinem gut 20 Jahre langen „Dornröschenschlaf“. Nach der Grubenschließung 1954 bestand kein Zugang mehr zum Bergwerk, da alle Zugänge aus Haftungs- und Sicherheitsgründen massiv verschlossen, teilweise zugesprengt worden waren.
Die Forschergruppe Steiber hat – mit rein privaten Mitteln und gewaltigem ehrenamtlichen Engagement – seither wieder rund ein Drittel des Gesamtstreckennetztes im Bergwerk zugänglich gemacht, erforscht und dokumentiert. Durch diese Arbeit ist die Grube Schauinsland zu einem untertägigen Kulturgut von internationalem Rang geworden. Seit 1997 wird ein Teil der Grube als Besucherbergwerk genutzt, wo bei verschiedenen Touren 800 Jahre Bergbau erlebbar gemacht werden.
Neben einem Festangestellten beschäftigt das Museums-Bergwerk Schauinsland im Führungsbetrieb von Mai bis November zusätzlich bis zu 15 bezahlte Bergwerksführer/innen als kurzfristig Beschäftigte. Viele davon halten dem Schauinsland über lange Jahre die Treue.
Aktuell suchen wir wieder Begeisterte mit Interesse am Bergbau, die nicht unsportlich sind, neben perfektem Deutsch möglichst noch Englisch sprechen und im Führungsbetrieb mitarbeiten möchten – die aktuelle Job-Ausschreibung hier.
Die Forschergruppe Steiber (FGS) wurde 1976 vom Freiburger Juwelier Berthold Steiber (1954-2020) gegründet und widmet sich seither mit ausschließlich privaten Mitteln der Erforschung, Zugänglichmachung und Erhaltung des für die Region so bedeutenden Bergwerks im Schauinsland. Neben montan-archäologischen Forschungen erfolgen auch geologisch-mineralogische bis zu hydrogeologischen Arbeiten der Trinkwassergewinnung.
Anfangs wurden 1976 zwei verbrochene Stollen im Ramselendobel auf der Nordwestseite des Schauinslandes wieder geöffnet und untersucht. Die dort gemachten Entdeckungen entsprachen nicht den Erwartungen. Deshalb begannen 1977 Arbeiten am Gegentrum II-Stollen, welcher seither mit großem Aufwand an Geld und Zeit (über 350.000 Arbeitsstunden) als der heutige Zugang zur Grube Schauinsland und ab 1997 zum Museums-Bergwerk ausgebaut wurde. Von dem in 800 Jahren auf der Suche nach Silber, Blei und Zink im Schauinsland geschaffenen Grubengebäude mit ca. 100 km Länge, verteilt auf 22 Etagen, sind inzwischen von der Forschergruppe Steiber wieder etwa 30 km zugänglich gemacht und gesichert worden. Davon wiederum sind ungefähr 3 km im Rahmen unserer öffentlichen Führungen im Museums-Bergwerk zu besichtigen, darunter die schönsten Bereiche im Schauinsland.
Seit dem Tod von Berthold Steiber werden die Geschicke der Forschergruppe Steiber von seinem langjährigen Stellvertreter Markus Kiefer und Karin Parensen im Sinne unseres Gründers gelenkt und weitergeführt.
Bethold Steiber am Ort seines Lebenswerks. (Foto: Ingo Schneider)