Die Frage kann doppelt gestellt werden, sowohl nach dem absoluten Alter der Erze als auch nach dem Alter der Erzgänge mit der dortigen Ablagerung der Erzmetalle im Schauinsland. Die Naturwissenschaft hat Modelle geschaffen, welche universale Gültigkeit besitzen. Die gesamte Materie setzt sich aus 92 Elementen zusammen, vom leichtesten mit der Ordnungszahl 1, dem Wasserstoff (gasförmig), bis zum Uran (Metall) mit der Ordnungszahl 92. Diese Elemente kommen in sehr unterschiedlichen Mengen vor. Ein Würfel von 1.000 m Länge, 1.000 m Breite und 1.000 m Höhe, also 1 km³, wiegt bei einer angenommenen Dichte von 2,3 kg/cm³ (welche etwa dem Gestein entspricht) 2.300.000.000 kg. Das sind 2,3 Milliarden kg, und dieser 1 km³ (etwa die Größe der Schauinsland-Lagerstätte) enthält durchschnittlich 750 kg Silber. Silber ist damit rund 20 mal häufiger als Gold und 700 mal seltener als Kupfer. In einem km³ sind desweiteren 750.000 kg Zink und 140.000 kg Blei enthalten. Auf jeden Fall ist eine starke Anreicherung notwendig, um eine bergmännische Gewinnung wirtschaftlich zu ermöglichen. Diese Anreicherung erfolgte im Schauinsland in Erzgängen.
Blei und Zink können nicht durch Kernfusion in der Sonne erzeugt werden. Die Kernfusion findet ihr Ende beim Eisen mit der Ordnungszahl 26. Blei- und Zinkmetall sind somit älter als unser Sonnensystem. Sie stammen alle aus dem kurzzeitigen, hellen Aufleuchten eines massereichen Sterns am Ende seiner Lebenszeit durch eine gigantische Explosion, einer Supernova, welche deutlich größer als die Sonne ist. Aus deren staubförmigen Überresten, welche auch die höheren Elemente über Eisen hinaus enthielten, entstand vor 4,6 Milliarden Jahren die Erde. Die Lebensdauer der Elemente ist zwar begrenzt, sie sind jedoch äußerst langlebig. Das Alter des Weltalls seit dem Urknall vor 13,8 Milliarden Jahren beträgt damit rund das 3-fache des Sonnensystems.
Es ist interessant, wie sich in den Geowissenschaften über die Zeit doch Vorstellungen über die Bildung von Erzgängen verändern. Die von uns mit hohem Einsatz an privater Zeit und Geld wieder zugänglich gemachten Grubenbaue mit guten Aufschlüssen bis zur Leopoldsohle führten in Kombination mit strukturgeologischen Untersuchungen zu neuen Erkenntnissen über die Lagerstättenbildungen im Südschwarzwald. So konnte nachgewiesen werden, dass die Vererzungen im Schauinsland erst im frühen Miozän erfolgten, also vor ca. 20 Millionen Jahren und somit früher als die Alpenauffaltung. Die in den Erzgängen gebundenen Metalle kamen dabei durch Laugung aus den Gneisen, und eine Wechselwirkung mit von der Oberfläche eingedrungenen Formationswässern ließ schwerlösliche Sulfide entstehen. Damit gilt die lange Zeit vertretene Lehrmeinung von z.B. Hans Schneiderhöhn, der früher an der Albert-Ludwigs-Universität zu Freiburg den Lehrstuhl für Lagerstättenbildung innehatte und eine Koryphäe war, über die Entstehung der Erzgänge mit einer Abkühlung von Granit-Intrusionen und ihrem oberkarbonischen, also viel höherem Alter, als überholt. Ein entsprechender Granit-Pluton wurde zudem nie gefunden.
Nach Silber, Blei und Zink bietet der Schauinsland einen vierten „modernen Rohstoff“. Im Jahr 1971 begann Kappel, heute ein Stadtteil von Freiburg, erstmals Trinkwasser aus der Grube Schauinsland zu gewinnen. Dazu wurden die ersten 240 m des teilweise verbrochenen Kappler-Stollens aufgewältigt. Eine Trinkwassergewinnung aus einer Schwermetall-Lagerstätte ist sehr ungewöhnlich. Nur durch die systematische Ableitung der über die Erzgänge zufließenden, stark kontaminierten Wässer wurde das dauerhaft möglich. Die dazu notwendigen umfangreichen bergmännischen Arbeiten – einschließlich der Sanierung des Kappler-Stollens von übertage – hat die Forschergruppe Steiber im Auftrag des regionalen Wasserversorgers badenova AG vorgenommen.