Die Annahme des Bergbauendes erwies sich glücklicherweise als voreilig und die Lichter sind in der Grube Schauinsland doch nicht dauerhaft erloschen. 1976 weckte die Forschergruppe Steiber (FGS) das Bergwerk aus seinem gut 20 Jahre langen „Dornröschenschlaf“. Es bestand kein Zugang mehr zum Bergwerk, da alle sieben Mundlöcher aus der letzten Betriebszeit 1955 aus Haftungs- und Sicherheitsgründen massiv verschlossen, teilweise zugesprengt worden waren. Das machte die Anfänge mühsam und schwierig.
Die Forschergruppe Steiber wurde 1976 vom Freiburger Juwelier Berthold Steiber (Jahrgang 1954) gegründet und widmet sich seither mit privaten Mitteln der Erforschung, Zugänglichmachung und Erhaltung des für die Region so bedeutenden Bergwerks im Schauinsland. Neben montan-archäologischen Forschungen erfolgen auch geologisch-mineralogische bis zu hydrogeologischen Arbeiten der Trinkwassergewinnung. Durch die gemachten Entdeckungen ist der Schauinsland zu einem unter Denkmalschutz stehenden Kulturgut und einem untertägigen Geotop von internationalem Rang geworden.
Anfangs wurden 1976 zwei verbrochene Stollen im Ramselendobel auf der Nordwestseite des Schauinslandes wieder geöffnet und untersucht. Die dort gemachten Entdeckungen entsprachen nicht den Erwartungen. Deshalb begannen 1977 Arbeiten am Gegentrum II-Stollen, welcher seither mit großem Aufwand an Geld und Zeit (über 350.000 Arbeitsstunden) als der heutige Zugang zur Grube Schauinsland und ab 1997 zum Museums-Bergwerk ausgebaut wurde. Von dem in 800 Jahren auf der Suche nach Silber, Blei und Zink im Schauinsland geschaffenen Grubengebäude mit ca. 100 km Länge, verteilt auf 22 Etagen, sind inzwischen von der Forschergruppe Steiber wieder etwa 30 km zugänglich gemacht und gesichert worden. Davon wiederum sind ungefähr 3 km im Rahmen unserer öffentlichen Führungen im Museums-Bergwerk zu besichtigen, darunter die schönsten Bereiche im Schauinsland.
Unsere umfangreichen Neuauffahrungen erfolgten anfangs nur händisch mit Kratzer und Trog. Mit diesem händischen Verfahren wurden bis 1954 im Schauinsland riesige Mengen gesprengten Material weggeladen.
Später kamen mit unserem aktiven Bergbau zum Bohren druckluftbetriebene Bohrhämmer (z.B. Schweiz: SIG PLB 29) auf Stütze und Wurfschaufellader (Schweden: Atlas Copco LM 30) hinzu. Aber wir werden „noch“ moderner und setzen heute, wenn möglich, einen diesel-hydraulischem kleinen Bohrwagen (Schweden: ALIMAK Minijumbo 131) und dieselbetriebenem kleinen Fahrschaufellader (USA: EIMCO 911) ein. Von diesen drei Techniken sind heute in Europa eigentlich nur noch die dritte gebräuchlich und der Leistungsgewinn mit der Gleislos-Technik im Vergleich zu dem früheren händischen Verfahren ist enorm.
Gesprengt wird im Schauinsland mit gelatinösem Gesteinssprengstoff. Diese aromatenfreien Ammongelite sind aus den Dynamiten entstanden und für das Sprengen im harten Gestein (überwiegend Paragneis) des Schauinslandes ideal.
Nach vielen Versuchen ist im Vortrieb als Einbruch das Sprengen auf ein Freibohrloch von uns optimiert worden. Durch diesen besonderen Einbruch, welcher die Sprengung sicher macht, können wir auch in kleinen Profilen von unter 4 m² eine Abschlaglänge von 200 cm erreichen.